Präsident Dr. Reinhold Hemker Tannenweg 14
48432 Rheine
Mobil: 0049 171 265 8989
Email: mail@deutsch-simbabwische-gesellschaft.de
März 2025
Liebe Mitglieder der DSG,
liebe Förderer und Interessierte,
ich freue mich, Euch den ersten Newsletter im Jahr 2025 zu senden.
In diesen ersten Monaten gab es schon wieder erfreulich viele Aktivitäten in der DSG, über die ich euch gerne informieren möchte.
Eine Bitte an alle DSGler im Münsterland: vom 7.- 9. Juni und 14./15. Juni machen wir eine Ausstellung mit Skulpturen bei uns in Rheine - Elte zum Fundraising für die Arbeit der DSG. Da wir hoffen, viele Besucher zu bekommen, wäre es toll, wenn wir praktische Unterstützung bekommen könnten. Wenn ihr Zeit habt, schreibt uns bitte kurz.
a) Neues von Loice Nyangari
Viele von Euch haben das Buch „Vom Schatten ins Licht“ von Loice Nyangari und Klaus Kopp gelesen, in dem Loice in eigenen Texten über ihr Leben als Waisenkind in Simbabwe nachdenkt. Über 3 Monate war Loice Nyangari nun zum 2. Mal in Waiblingen bei ihren Pateneltern Karin und Klaus Kopp. Loice hat Deutsch gelernt und bei der Stiftung Stay in Stuttgart, die schwerpunktmäßig in Ostafrika aktiv ist, ein Praktikum absolviert. Sie hat ihre Deutschkenntnisse verbessert und mit Klaus Kopp zusammen einen wahren Veranstaltungsmarathon in Baden-Württemberg absolviert. 23 Veranstaltungen haben sie von November 23 bis jetzt durchgeführt!!! Einen kleinen Eindruck dieses Engagements vermitteln die angehängten Presseartikel.
Nun ist Loice zurück nach Simbabwe geflogen, um dort das von der Universität geforderte Praktikum bis zum Ende des Jahres zu absolvieren. Die Suche gestaltete sich schwierig. Durch den Wegfall der Gelder durch USAID haben viele Organisationen große Schwierigkeiten. Einige stehen sogar vor dem Aus. Loice hatte Dank viel Engagement von Klaus und Karin Kopp Glück, und kann bei der Organisation „Gesundes Afrika“ ihr Praktikum absolvieren. (Kurzvorstellung der Organisation s.u.)
b) Leben verbessern, Herzen berühren – die Arche in Harare
1997 wurde im Stadtteil Waterfalls in Harare eine Niederlassung der weltweit tätigen Organisation „Arche“ gegründet. Immer wieder besuchten Mitglieder der DSG diesen besonderen Ort. Aber es war auch möglich, dass junge Studierende vermittelt durch die DSG und die Zimbabwe Workcamps Association (ZWA) dort ein Praktikum absolvieren und einen Ort kennen lernen konnten, der wahrhaft Leben verbessert und die Herzen berührt. Aus Anlass des Besuches von Time Baluwa, Leiter der Arche in Harare, besuchten wir ein Treffen mit ihm in Lengerich. Die Arche in Tecklenburg, die in einer engen Partnerschaft mit der Arche in Harare verbunden ist, hatte zu diesem Abend eingeladen.
Die Organisation „L ´Arche“ wurde 1964 vom dem Kanadier Jean Vanier und den Franzosen Philippe Seux und Raphael Simi, 2 Männern mit einer geistigen Behinderung in Frankreich gegründet. Inzwischen gibt es 150 Archen in 37 Ländern auf allen 5 Kontinenten. In allen Archen leben Menschen mit und ohne Behinderung in einer Wohngemeinschaft zusammen. Die Archen sind der katholischen Kirche verbunden, sind aber offen für Menschen allen Glaubensrichtungen.
Kinder mit Behinderungen haben es schwer, einen Platz und Förderung in der Gesellschaft Simbabwes zu finden. Wer eine Behinderung hat, steht oft automatisch in einem negativen Licht, und es wird auch nicht zwischen den verschiedenen Behinderungen unterschieden oder nach positiven Fähigkeiten geschaut. Hinzu kommt noch, dass eine Behinderung zu haben in Simbabwe so stigmatisiert ist, dass viele Väter ihre Familien verlassen. Einige Väter arbeiten im Nachbarland Südafrika, andere verlassen die Familie ganz. Vor diesem Hintergrund her wird die besondere Bedeutung der Arche deutlich.
23 Mitglieder leben ständig in 2 Häusern als Gemeinschaft zusammen. Hinzu kommen 12 Assistenten, Kinder mit Behinderung in der Tagesbetreuung und 12 Betreuer der unterschiedlichen Workshops, in denen Hilfsmittel für behinderte Kinder hergestellt werden, die sonst kaum erhältlich sind.
2019 wurde mit Unterstützung der deutschen Bundesregierung und der Arche Tecklenburg ein erstes Therapiezentrum eröffnet. Hier finden Kinder mit Behinderung kompetente Hilfe. So gibt es neben der Arche nur noch 2 Krankenhäuser im Land, wo Kinder z.B. mit Zerebralparese Hilfe finden. Die Arche bietet Familien Beratung und Kurse an, um die Lebenssituation der behinderten Kinder zu verbessern. Aber auch die gegenseitige Hilfe und Stärkung der Mütter untereinander ist nicht zu unterschätzen. Über 830 Kinder konnten in den vergangenen 6 Jahren von der Hilfe im Arche Zentrum profitieren.
Die Mitarbeiter der Arche besuchen regelmäßig ländliche Regionen, die sonst nicht vom Gesundheits-system erfasst werden.
Die Arche in Harare verfügt über ein kleines Gästehaus. Besucher sind herzlich willkommen, dort zu leben und Teil der Gemeinschaft auf Zeit zu werden.
v.l.: Corina Sandersfeld (Arche Deutschland), Alexander Fenker (Vorstandsmitglied Arche Tecklenburg), Andre Slaar (Leiter Arche Tecklenburg), Kerstin Hemker (DSG), Time Baluwa (Leiter Arche Harare), Dr. Ina Eggemann (Vorstand Arche Tecklenburg), Dr. Reinhold Hemker, Jule Welling (Praktikum National Galerie Bulawayo/Workcamp Arche Uganda)
c) Neues von der „Zimbabwe Workcamp Association“ (ZWA)
1. Neue Workcamps in 2025
Unser langjähriger Projektpartner ZWA ist weiterhin in vielen Bereichen aktiv.
Für junge Deutsche besteht in zahlreichen Einsatzorten (s. Beschreibung im Anhang) die Möglichkeit, an Praktika oder an Workcamps teilzunehmen.
An der Universität Münster luden die studentischen Mitglieder der DSG Michel Schwank, Sina Knecht, NicoWendker, Jule Welling und Carla Barello zu einem Infotreffen über Workcamps ein. 2 Studentinnen interessierten sich fürWorkcamps.
Bitte informiert junge Menschen in eurem Umfeld über diese Möglichkeit. Für 3 Wochen zahlen die Jugendlichen in Simbabwe 300 US $. Die ZWA holt die Jugendlichen am Flughafen in Harare ab und begleitet sie zu den Einsatzorten, wo sie i.d.R. einfach wohnen und landestypisch essen. Für alle Fragen steht die ZWA vor Ort zur Verfügung.
Maja Schöpper aus Hörstel, die kurz vor ihrem Master in Sport und Biologie steht, ist noch in Simbabwe. Sie hat an der „Mutambara Highschool“ in den Chimanimani Bergen in ihren beiden Fächern am Unterricht teilgenommen. Da sie einem begeisterten Volleyballer ist, hat sie viel von ihrem Wissen an die Jugendlichen weitergegeben. Im nächsten Rundbrief mehr von ihren Erfahrungen.
2. Neue Auszubildende bei „Young Africa“
Nachdem im Dezember 2024 Ruwarasche als erste Stipendiatin der DSG ihren Berufsabschluss bei „Young Africa“ gut bestanden hat, Elshama und Elias die theoretische Ausbildungsphase abgeschlossen haben und nun in Betrieben die Praxis kennenlernen, haben wir im Januar 2025 4 jungen Simbabwern erneut ein Stipendium für die Ausbildung geben können.
Die Auswahl wurde wieder vom Vorstand der „Zimbabwe Workcamp Association“ (ZWA) übernommen. Alle 4 sind Mitglieder in der ZWA und bringen sich regelmäßig bei nationalen Workcamps in die praktische ehrenamtliche Arbeit ein. Einige Informationen über die neuen Auszubildenden habe ich angefügt.
Bonmache Mazvi wurde 2003 in Gokwe geboren, besuchte dort die Grund- und Sekundarschule. Da wegen COVID die Schulen oft geschlossen waren und sein Vater kein Geld für Nachhilfeunterricht hatte , war sein Sekundarabschluss nicht besonders gut. Als er arbeitssuchend in Bulawayo war, lernte Bonmache die ZWA und die ehrenamtliche Arbeit z.B. „Sauberes Bulawayo“ kennen.
Er macht nun eine Ausbildung als Solarmechaniker.
2007 wurde Zvinaishe Diana Makina im Chimanimani Distrikt geboren. Ihre Eltern konnten als Kleinbauern in der von der Klimakrise stark betroffenen Bergregion Chimanimani als Kleinbauern die Schulausbildung ihrer jüngsten Tocher nicht finanzieren. Ähnlich ist es der 2003 geborenen Elshama aus dem Honde Valley ergangen. Sie besucht den Kurs für Solartechnologie.
Mutsai ist bereits 24 Jahre alt. Sie ist bei ihrer Mutter aufgewachsen, die sich und ihre Kinder durch den Verkauf von Altkleidern finanziert. Sie konnte nach 2 Anläufen den O-Level erreichen; danach gab es keine finanziellen Möglichkeiten der weiteren Ausbildung.
Die jungen Simbabwer bedanken sich sehr bei allen Spendern. Für sie ist es eine einmalige Chance auf eine Ausbildung.
Eine gute Nachricht erreichte uns heute: Ruwarashe hat zunächst bis Ende 2025 eine feste Stelle in dem Ausbildungsbetrieb, in dem sie auch ihr Praktikum gemacht.
3. Kooperation von ZWA und Musangano Lodge
Im vergangenen Jahr begann die Kooperation der ZWA und der Lodge Musangano in Odzi mit dem Ziel, die Lebenssituation der Menschen im Umfeld der Lodge zu verbessern. Das deutsche Betreiberehepaar Birgit Kleine Altekamp und Gerd Eggert, Mitglieder von DSG und Zimbabwe Netzwerk, legen nicht nur großen Wert auf Ausbildung, gute Unterbringung und Entlohnung ihrer Angestellten, sondern sahen auch die Schwierigkeiten der umliegenden Bewohner. Aus Armut beginnen jungen Männer immer wieder, illegal und unter lebensgefährlichen Umständen nach Gold zu graben. Mit der ZWA wurde im Umfeld der Lodge eine Befragung durchgeführt, welche Angebote das Leben der Menschen verbessern könnte. Ein Wunsch war, verbesserte nachhaltige Methoden zum Anbau von Gemüse kennen zu lernen. In diesem Bereich hat die ZWA mit „Permakultur“ gute Erfahrungen gemacht. Anfang Januar 2025 wurde der erste Workshop dazu durchgeführt. Den ausführlichen Bericht findet ihr im Anhang.
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d) Die 3. Welt im 2. Weltkrieg
Zu der gleichnamigen Ausstellung, die von dem Verein „Afrikanische Perspektiven“ und der VHS Münster in den Räumen der VHS ausgestellt wird, lud auch die DSG ein. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa zeigt die Ausstellung, die vom Rheinischen Journalist*innenbüro erarbeitete Wanderausstellung in der VHS Münster. „Unsere Opfer zählen nicht“ – dieser Satz spiegelt Kriegserfahrung und Erinnerung, Schmerz, Demütigung und Enttäuschung der Menschen aus der sogenannten Dritten Welt, die unter dem Zweiten Weltkrieg und den Folgen litten. Dass Soldaten aus Afrika oder Asien gegen Hitler- Deutschland, Italien oder Japan kämpften, dass die Zivilbevölkerung von den Kriegsereignissen betroffen war, dass Städte zerstört und Rohstoffe ausgebeutet wurden, ist kaum in das Geschichtsbewusstsein der Europäer eingedrungen. Die Ausstellung präsentiert neben Bildern umfangreiches Ton- und Bildmaterial, das Menschen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien selbst zu Wort kommen lässt.
Bei der Ausstellungseröffnung hielt Karl Rössel (3. von links) einen beeindruckenden Vortrag.
Die DSG war vertreten mit Reinhold Hemker, Hilde Doebel, Waltraud Zumbrägel. Dr. M. Moustapha Diallo (2.von rechts) vertrat den Verein „Afrikanische Perspektiven“. Joyce Noufélé moderierte die Diskussion.
Auch aus Simbabwe waren Soldaten z.B. in Burma im Einsatz, wie in der Ausstellung gezeigt wird. Nach Ende des Krieges erhielten sie 10 Pfund als Anerkennung für ihren Einsatz.
Unter dem Titel „Unsere Opfer zählen nicht“ ist die Dokumentation bei der Bundeszentrale
für politische Bildung erhältlich. In Kürze wird die Ausstellung auch Online verfügbar sein.
e) Die DSG in Berlin auf der ITB
Am Simbabweausstellungsstand auf der ITB: von links Dr. T. Munjanyiwa (Staatssekretär Ministerium für Tourismus),K. Hemker, Botschafterin Alice Mashingaize, stellv. Minister T. Mnangagwa Ministerium für Tourismus, Dr. K. Köcher, Dr. R.Hemker
Auf Einladung der Zimbabwe Tourism Authority und der simbabwischen Botschaft besuchte die DSG die ITB und standen am Stand der simbabwischen Tourismusanbieter für Rückfragen bereit. Es gab viele interessante Gespräche, in denen es um die Vielfalt Simbabwes ging. Die Stärke der DSG liegt in der Beratung für Reisen, die Begegnung und Kultur vermitteln können.
Simbabwe Stammtisch mit besonderen Gästen: Kathleen Schubert (kirchliche Partnerschaft zwischen dem ev. Kirchenkreis Oberes Havelland und Binga) , Roland Fett (Zimbabwe Netzwerk und langjähriger Redakteur der Zeitschrift „Zimbabwe im Fokus“), Wolfgang Bergatt (DSG), Lino Singer (Gesundes Afrika e. V. )
Lino Singer stellte u.a. die Arbeit der NGO „Gesundes Afrika“ vor. In Simbabwe arbeitet die NGO mit der simbabwischen NGO „ Moriti oe Sechaba“ im Matabeleland zusammen. Sie sind aktiv in der Gesundheitsvorsorge, der Anlage von Gärten und der Verbesserung der Wasserversorgung
f. MutareTales
Der Verein „MutareTales“ hat es sich zur Aufgabe gesetzt, junge Künstler*innen aus unterschiedlichen Genres aus der Region Mutare zu fördern. Während einer Studienfahrt in 2024 konnten Mitglieder der DSG einen beeindruckenden Abend mit einigen der Künstler*innen in der Lodge Musangano erleben.
In 2024 wurden wieder mehrere Workshops zur Professionalisierung der Künstler*innen durchgeführt. Auch bei der Organisation von Auftritten hilft der Verein.
g. Schulgeld in Odzi
Durch das Engagement von Gerd Eggert und vielen Spendern werden in diesem Schuljahr 44 Kinder – 17 Mädchen /27 Jungen – im Programm „Schoolkids“ durch Schulgeld unterstützt.
h. Studienfahrt 2026
Voraussichtlich Mitte April 2026 plant die DSG wieder eine Studienfahrt nach Simbabwe anzubieten. Wir werden in einer kleinen Gruppe Projektpartner, Künstler*innen und touristische Highlights besuchen. Bei Interesse bitte frühzeitig melden.
1. Schulpartnerschaft IGS Stade – Msiteli Highschool Bulawayo
Mit bewundernswertem Einsatz hat das DSG – Mitglied Kirsten Mbohwa – Pagels eine Schulpartnerschaft zwischen der Gesamtschule Stade und der Msiteli Highschool aufgebaut. Durch Nyararei Shoko wurde der Kontakt zur Msiteli Highschool hergestellt. Mit den Erlösen aus einer Kunstausstellung konnte die DSG im letzten Jahr die Partnerschaft unterstützen. An der Msiteli Higschool wird nun auch Deutschunterricht angeboten.Ein informativer Artikel über die Partnerschaft und ihre pädagogische Einbettung steht in den Begleitmaterialien.
i. Einladung zum Seminar des Zimbabwe Netzwerk
Das Zimbabwe Netzwerk ist wie die DSG vor gut 40 Jahren entstanden. Es informiert über Simbabwe z.B. durch die Zeitschrift „Zimbabwe im Fokus“. Die Kooperation zwischen dem Netzwerk und der DSG wächst kontinuierlich. So erhalten die DSG – Mitglieder die Zeitschrift Zimbabwe im Fokus, in dem die DSG über ihre Aktivitäten berichtet. Es gibt einige Mitglieder, die in beiden Organisationen vertreten sind.
Ein wichtiger Baustein des Netzwerkes ist das jährlich stattfindende 2tägige Seminar . Es findet in diesem Jahr vom 24. – 26.10.2025 in Köln statt. Thematisch wird die Frage im Zentrum stehen, welche Auswirkungen die neue globale politische Situation für Simbabwe hat. Die endgültige Ausschreibung wird euch zugesandt. Es wäre toll, wenn Mitglieder der DSG an dem Seminar teilnehmen würden.
Nun bleibt mir nur noch übrig, Euch für Euer vielfältiges wunderbares Engagement für Simbabwe und seine tollen Menschen zu danken.
Herzlichen Gruß von allen Präsidiumsmitgliedern
Kerstin Hemker
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der DSG
Protokoll der Deutsch-Simbabwischen Gesellschaft e.V.
Jahreshauptversammlung
Samstag, den 9. November 2024 von 17.00 – 18.35 Uhr Afrikahaus, Bochumer Str. 25, Berlin
Teilnehmer: s. beiliegende Unterschriftenliste
1. Begrüßung
Präsident R. Hemker begrüßt die zahlreichen Teilnehmer an der JHV. Er richtet Grüße aus von dem Ehrenpräsidenten Jorit Plambeck, Dr. Richard Ellerkmann, dem langjährigen Schatzmeister Uwe Zimmermann und Prof. Peter Waller, die aus gesundheitlichen Gründen nicht an der JHV teilnehmen können. Der Präsident bittet die Anwesenden sich zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder Agnes Hilbers und Günther Doebel zu erheben-
2. Tagesordnung und Protokoll
Die Tagesordnung und das Protokoll der JHV 2023 wurden mit der Einladung für die JHV 2024 fristgemäß versandt.
R. Hemker bittet, die Tagesordnung um den Punkt „Nachwahl einer 2. Kassenprüferin“ unter 6.1. zu erweitern.
Abstimmung: Die Tagesordung wird mit der Erweiterung einstimmig angenommen.
Das Protokoll der letzten JHV 2023 wurde im Dezember 2023 zugesandt. R. Hemker bittet um Abstimmung über Annahme des Protokolls.
Abstimmung : Das Protokoll der JHV 2023 einstimmig angenommen
R. Hemker schlägt K. Hemker als Protokollführerin vor.
Abstimmung: K. Hemker wird zur Protokollführerin einstimmig gewählt.
3. Berichte
Über die Arbeit der DSG wird regelmäßig in den Newslettern sowie in den Berichten, die zweimal jährlich mit der Zeitschrift „Zimbabwe im Fokus“ an alle Mitglieder versandt werden, berichtet.
Erfreulich ist die große Zahl an neuen Mitgliedern, die u.a. durch die Teilnahme an Studienfahrten der DSG zur Mitgliedschaft angeregt wurden.
3.1. Ausstellungen und Begleitveranstaltungen in 2023 und 2024
In 2023 und 2024 wurden viele Ausstellungen mit einem kulturellen Begleitprogramm in ganz Deutschland durchgeführt. Besonders erwähnt werden die Veranstaltungen im Januar 2024 in Winnenden, die mit der dort ansässigen Firma Häfele durchgeführt worden. An dem zentralen Festabend nahmen der Oberbürgermeister von Winnenden, die Botschafterin der Republik Zimbabwe, zahlreiche Landtagsabgeordnete sowie der Geschäftsführer der Handwerkskammer Bezirk Stuttgart teil.
Präsident R. Hemker dankt den zahlreichen Helfern.
3.2. Fördermaßnahmen in Simbabwe
Die Kooperationen mit den Partnern Zimbabwe Workcamp Association (neben den Workcamps gibt es derzeit 3 Auszubildende in Young Africa, ab Januar 2025 4 Auszubildende, die aus den Mitgliedern der ZWA ausgewählt werden. Sie bringen nach der Ausbildung ihre Fähigkeiten ehrenamtlich bei der ZWA ein) , MutareTales, Schoolkids (Schulgebühren), Künstlerhilfe sind in 2023 und 2024 gut verlaufen. Da sich in der Parklands Grundschule (ehemals Porta Farm Grundschule) kein neues Team gefunden hat, das eine vertrauensvolle Fortsetzung des Schulspeisungsprogramms verspricht, wurde die Zusammenarbeit mit der Grundschule beendet. Ebenfalls beendet wurde nach mehreren Besuchen und externer Beratung durch die Zimbabwe Workcamp Association die Zusammenarbeit mit dem Hope Center. Die schwierigen Verhältnisse in der Infrastruktur (kein Brunnen führt wg. der Trockenheit noch Wasser, Strom ist nicht vorhanden, die Photovoltaikanlage wurde nicht repariert) lassen keine Entwicklung des Zentrums zu.
Festzuhalten ist, dass das Modell der Zuständigkeiten und der Einwerbung von Spenden für einzelne Projekte sich bewährt hat.
3.3. Kooperation mit dem Kirchenkreis Steinfurt/Coesfeld/Borken
K. und R. Hemker nahmen an der offiziellen Delegation des Kirchenkreises nach Simbabwe teil. Partner in Simbabwe ist die Ost-Diözese der Evangelisch lutherischen Kirche von Simbabwe.
Die beiden Studienfahrten 2024 wurden in Kooperation mit der Abteilung für Erwachsenenbildung des Kirchenkreises erfolgreich durchgeführt.
3.4. Veranstaltungen der Partnerschaftsgesellschaft Kernen/Masvingo
Vizepräsident Chr. Fleischer erinnert an die Ausstellungskooperation der DSG und der KMG in Kernen und Esslingen mit der Malerin Nonhlanhla Mate. Auch die Studienfahrt mit 15 TN aus Kernen wurde gemeinsam durchgeführt. C. Fleischer informiert über die Grundlalgen der Kernen – Masvingo – Gesellschaft (KMG).
Seit 33 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Kernen und Masvingo. Die Stadt Kernen unterstützt die Stadt Masvingo im Bereich Gesundheit in der Runyararo Tagesklinik mit medizinischen Geräten, 2 Krankenfahrzeugen und in der Wasserversorgung. Ein wichtiger Partner in der Region ist die kath. Bondolfi Mission. Dort werden über 100 Kinder durch monatliche Zahlung in Höhe von 30 Euro beim Schulgeld, Gesundheitsversorgung und Ernährung unterstützt. Ferner gibt es ein Haus, das 13 Kindern Zuflucht bietet, die zu Hause Gewalt ausgesetzt sind. Das Schutzhaus soll ausgebaut werden, um mehr Kinder aufnehmen zu können und deren Lebensbedingungen zu verbessern. Für die Sekundarschule wurden Schulbücher angeschafft. Die KMG kooperiert mit der kath. Kirchengemeinde Kernen, den Sternsingern und vielen Vereinen.
3.5. Praktika/Workcamps mit der Zimbabwe Workcamps Association (ZWA )
Seit fast 30 Jahren besteht die Kooperation mit der Zimbabwe Workcamps Association (ZWA). Im Berichtszeitraum 2023/24 haben u.a. Nico Wendker, Sina Knecht, Michel Schwank und Henriette Meyer an Workcampgs der ZWA teilgenommen. Sie geben einen positiven Bericht über ihre Erfahrungen bei den Organisationen PORET in den Chimanimani Bergen sowie der Organisation Called to Care in Mutare. PORET ist ein agro-ökologisches Zentrum, in Called to Care organisieren obdachlose Frauen ihre Berufsausbildung und können in einer sicheren Umgebung längere Zeit wohnen. H. Meyer schrieb ihre Bachelorhausarbeit über die interkulturelle Arbeit der DSG.
4. Berichte von Partnerorganisationen
4.1. Kernen- Masvingo-Gesellschaft (KMG)
Vizepräsident C. Fleischer betont, dass die Studienfahrt für die weitere Arbeit der KMG wichtig war und neue Kooperationspartner gefunden wurden. Im Jahr 2025 ist geplant, die Schule in Bondolfi Mission mit neuen Computern zu versorgen. Im Frühjahr 2025 werden die Bischöfe aus Masvingo und Gweru Kernen besuchen.
Vor 50 Jahren entstand aus 2 Ortsteilen die Gemeinde Kernen. Die KMG wird sich beim Jubiläum aktiv einbringen. An den 150. Todestag von Karl Mauch, dem Wiederentdecker von „Great Zimbabwe“ , sollen Feierlichkeiten im Mai/Juni 2025 erinnern. U.a. soll mit Musikvereinen ein Konzert mit simbabwischer Musik durchgeführt werden.
4.2. Evangelischer Kirchenkreis Oberhavel
In 2023 wurde von der DSG im Kooperation mit dem Kirchenkreis Oberhavel eine Ausstellung mit Gemälden und Skulpturen in Oranienburg durchgeführt. In diesem Jahr besuchten die Partner aus Binga den Kirchenkreis. Es gibt informelle Kontakte zum Arbeitskreis. Weitergehende Kooperationen sind derzeit kaum denkbar, da der Arbeitskreis in Oberhavel zu wenig MitarbeiterInnen hat, um außerhalb der eigenen Arbeit sich einbringen zu können.
4.3. Zimbabwe Netzwerk
R. Hemker informiert über die Zusammenarbeit mit dem Zimbabwe Netzwerk (ZimNet). Einige Mitglieder der DSG sind Mitglieder des ZimNet. Ferner hat sich die DSG an der Publikation „ Solidarität mit Zimbabwe. 40 Jahre Zimbabwe Netzwerk: Geschichte, Analysen, Perspektiven. Hrsg. H. Melber“ mit einem Artikel beteiligt. Ein Gewinn für die DSG ist die
Kooperation bei der Zeitschrift „Zimbabwe im Fokus“. Anna Beisse Munemo, Mitglied des Zimbabwe Netzwerks, führt kurz in die Geschichte der Organisation ein. Das ZimNet entstand aus Solidarität mit dem Befreiungskampf des simbabwischen Volkes. Zahlreiche Lehrer und Lehrerinnen, die in Simbabwe unterrichtet haben, sind Mitglieder des ZimNet. Das ZimNet begleitet die Entwicklung des Landes in kritischer Solidarität. Anna Beisse Munemo, die in Chivi als Lehrerin gearbeitet hat, über bringt zum 40. Jubiläum die Grüße des Vorstandes des ZimNet. Sie berichtet ferner von einer Veranstaltung der evangelischen Partnerschaftsgruppe Chegato/Danga in Hannover zum Thema „Kinderschutz und Inklusion“. Es wird bedauert, dass es oft wenig Austausch und Information über Besuche und Projekte in den simbabwischen Solidaritätsgruppen gibt. Eine Intensivierung der Vernetzung soll angestrebt werden.
4.4.Einzelberichte
Anna Beisse Munemo stellt die Ruth Weiss Gesellschaft (https://ruth-weiss-gesellschaft.de). Ruth Weiss musste 1935 Deutschland verlassen. Sie floh mit ihren Eltern nach Südafrika. Als Journalistin und Schriftstellerin kämpfte sie gegen Rassismus. In diesem Jahr wurde ihr 100. Geburtstag gefeiert. Ziel der Ruth Weiss Gesellschaft ist „die Förderung von Kunst und Kultur durch die Verbreitung der Werte der Autorin Ruth Weiss, insbesondere ihr Bemühen um eine Gesellschaft, die von Toleranz, Menschlichkeit und dem Kampf gegen Rassismus geprägt ist.“ Falls im Frühjahr 2025 ein Treffen der Ruth Weiss Gesellschaft in Münster stattfindet, freut sich die DSG über eine Kooperation und bietet Hilfe bei der Organisation an.
5. Kassenbericht
Präsident R. Hemker informiert, dass der Schatzmeister Hermann Stubbe aus beruflichen Gründen nicht an der JHV teilnehmen kann. Er stellt den Kassenbericht von 2023 vor und erklärt die Struktur des Kassenberichtes.
Er erklärt wie sich die Mittel zusammensetzen und erklärt die Kontostände. Ein vorläufiger Überblick über das Jahr 2024 wird gegeben.
Es ergeben sich keine Rückfragen.
6. Bericht Kassenprüfung
Hilde Doebel hat die Kasse geprüft. Alle Überweisungen , Abrechnungen und Auszüge konnten eingesehen werden und waren vollständig vorhanden. Hilde Doebel beantrag die Entlastung des Schatzmeisters sowie des Präsidiums.
Abstimmung : einstimmig bei 4 Enthaltungen
6.1. Nachwahl einer 2. Kassenprüferin
Wegen des Todes von Günther Doebel wird eine Nachwahl notwendig. Waltraud Zumbrägel wird nominiert und stellt sich zur Wahl.
Abstimmung: einstimmig bei 2 Enthaltungen
W. Zumbrägel nimmt die Wahl an.
7. Anträge
K. Hemker stellt den finanziellen Überblick von 2024 detailliert vor. Wie unter 3.2. erläutert, soll die Unterstützung der Parklands Schule (ehemals Porta Farm Schule) eingestellt werden.
7.1. Antrag:
Die Unterstützung für die Parklands Schule(ehemals Porta Farm Schule) wird eingestellt. Die vorhandenen Restmittel in Höhe von 6449,70 € werden zu gleichen Teilen vergeben an: Vereinsarbeit der DSG, Künstlerhilfe, ZWA, MutareTales (Auszahlung erst nach der Sitzung des Vorstandes von MutareTales Ende November), Schoolkids Abstimmung: Einstimmig bei einer Enthaltung
8. Planungen
2025 R. Hemker erläutert die bislang vorliegenden Planungen. Weitere Termine werden im Newsletter veröffentlich.
8.1. ITB 04.-06.03.2025
8.2. Ausstellungen
Februar 2025 Hannover (Details noch offen)
Pfingsten 2025 und 14./15.06.2025 „Tag des offenen Gartens mit Ausstellung“ in Rheine Elte
24.07. – 03.08.2025 „Mit Wein zum Stein“ Esslingen, Weingut Bayer
05. – 09.11.2025 Bazaar Berlin Hannover mit SPD im Februar
Für die Region Münster sollen Gespräche über mögliche Kooperationen geführt mit dem Verein „Afrikanische Perspektiven“ ( https://afrikanische-perspektiven.de), der verschiedene Angebote im Bereich Literatur und Theater macht. Ebenso wird mit der Afrika Kooperative ( https://afrika-kooperative.de) über Kooperationen z.B. im Bereich Musik nachgedacht.
Der Journalist Wolfgang König stellt das Afrika Medien Zentrum vor, das u.a. das Afrikafestival in Berlin gestaltet und die Zeitschrift LoNam herausgibt.
Franz Ludwig Keck stellt die Zimbabwe German Society in Harare vor, wo er Mitglied im Vorstand ist. Er lebt und arbeitet seit 1982 in Simbabwe. Er , arbeitete in der privaten Wirtschaft seit 1982 in exportiert Waren z.B, für die Firma Strauss Arbeitskleidung aus Simbabwe nach Deutschland. In Birkenried betreibt er eine Galerie mit Kunst und Kunsthandwerk aus Simbabwe. In
Chitungwiua betreiben er und seine Frau einen inklusiven Kindergarten für gehörlosen Kindern ,und planen den Baus einer Schule
9. Verschiedenes
Entfällt
Protokoll: K. Hemker
Gut besuchte Veranstaltungen prägten das Jahr 2024 der DSG. Es begann im Januar bei der Firma Häfele in Winnenden mit einem Afrikafestival. Eine wichtige Frage in der Diskussion mit Mitgliedern des Landtags BW war die Frage, welche Möglichkeiten simbwabische Arbeitskräfte in Deutschland haben. Das Jahr endete mit einer Ausstellung in Kooperation mit der Künstlerin Yvonne Hoppe Engbring in Steinfurt im Dezember.
An verschiedenen Orten gab es Treffen mit H.E. Alice Mashingaize, Botschafterin der Republik Simbabwe in Deutschland. Auf der ITB gab es eine Begegnung mit Barbara Rwodzi, der neuen Ministerin für Tourismus.
Anlässlich des 40jährigen Jubiläum der DSG war der Saal des Afrikahauses in Berlin bis auf den letzten Platz besetzt. Als Vertreter der Botschaft besuchten Francis Ngwenya und Sophie Zirebwa die Jubiläumsveranstaltung. In der von Nina Wepler organisierten Tombola gewann das neue Mitglied Dr. Anne - Sybille Lucas aus Berlin das von Klaus Kopp und Loice Nyangari verfasste Buch „Loice – vom Schatten ins Licht“.
Die ZWA unterstützt die Ausbildung junger Mitglieder der Zimbabwe Workcamp Association, die sich für die Gemeinschaft engagieren. Ruwarashe hat im Dezember als eine der besten ihren Abschluss bestanden.
2 junge Männer besuchen die Kurse für Solartechnik. Im Januar 2025 beginnen 5 junge Männer und Frauen mit ihrer Ausbildung.
Thubilene in Bulawayo macht eine Ausbildung im Tourismussektor
Schulgeld wurde für zahlreiche Kinder bezahlt.
Die DSG hilft dank eurer Spenden bei ganz persönlichen schwierigen Lebensumständen, für die es in Simbabwe kaum Hilfe geben würde.
Der Bildhauer Dickson Shinga verlor bei einem Unfall sein Bein. Die DSG hat ihm eine Prothese finanziert.
Die 16jährige behinderte Melisa wurde vergewaltigt. Dank der Hilfe von 2 Spendern kann sie zur Schule gehen und erhält finanzielle Unterstützung für sich und ihren zauberhaften Sohn Prince.
Sina nach getaner Arbeit in den Chimannimani Bergen bei PORET, wo sie an einem Workcamp teilnahm
Im Kontext von Workcamps und Studienfahrten konnten wir zahlreichen Menschen gute Erfahrungen in Simbabwe ermöglichen.
Ein besondere Studienfahrt fand in Kooperation mit der Kernen Masvingo Gesellschaft statt.Hier die Delegation aus Kernen in der Partnerstadt Masvingo.
In Masvingo wurde der Kernenpark und die sozialen Projekte, die von Kernen gefördert werden, besucht.
Mehrere Ausstellungen und eine Modenschau zogen viele Menschen an Sie halfen aber auch, viele der Projekte der DSG zu finanzieren.
Es gab viele Presseartikel über die DSG. Hier in besonders origineller Artikel über Honigtasting.
Übersicht von Veranstaltungen der Deutsch-Simbabwischen Gesellschaft
und befreundeter Organisationen
Region Berlin
04. - 06.0.3.25 ITB Messe Berlin Bazaar Berlin
05. - 09.11.25 Bazaar Berlin
08.11.25 Jahreshauptversammlung Afrikahaus Berlin
Region Münsterland
20.02.25 Workcamps – Vorstellung für Studierende, Baracke, Scharnhorststr. 196,
48151 Münster 10.30 -12.30
Vortrag über Simbabwe VHS Emsdetten. 19.30 Uhr
24.02. – 30.04.25 Ausstellung "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" und Begleitprogramm.
Veranstalter: Afrikanische Perspektiven e.V. VHS, Aegidimarkt 2,
48143 Münster
24.02.25 Eröffnung mit Vortrag von Karl Rössel, Kurator der Ausstellung 18.00
Im März 25 Film "Tage des Ruhms" . Der Film "Tage des Ruhms" gilt als einer der
wichtigsten Spielfilme über den Zweiten Weltkrieg aus afrikanischer Perspektive.
Ort und Termin werden noch genannt
14.03.25 Afrika im (Welt-)Krieg Lesung mit Musik Ort: VHS, Aegidiimarkt 19.00
19. 03.25 „Vorgeführt“ – Zur Darstellung kolonialer Kriegsgefangener in Amateur-Fotografien
und Filmen des Zweiten Weltkriegs.
Vortrag von Prof. Dr. Markus Köster Ort: VHS, Aegidiimarkt 19 .00
04. – 06.04.25 Ruth Weiss Gesellschaft, Jahreshauptversammlung in Münster
07./08.25 Natur trifft Kultur. Ausstellung im Tannenweg 14, 48432 Rheine
14./15-06.25 Natur trifft Kultur
13./14.06.25 AfrikaFestival Münster (Details s. Afrika Kooperative)
24.06.25 Lutz van Dijk, Die Geschichte Afrikas. Vorstellung der Überarbeitung VHS Münster,
ca. 19.00
Region Baden Württemberg
Loice Nyangari ist auf Einladung von Karin und Klaus Kopp in Waiblingen. Buchpräsentationen und Vorträge „Loice – vom Schatten ins Licht“ mit verschiedenen Partner finden statt.:
12. Januar 2025
14-17 Uhr im Alten Schloss in Ingelfingen im Rahmen der Finissage von Bongai Shamwari e.V.
15. Januar 2025
Hochschule Heilbronn, Campus in Künzelsau im Rahmen einer Vorlesung.
18. oder 25. Januar 2025
Schwäbisch Hall., Weitere Informationen werden noch bekanntgegeben.
29. Januar 2025
Brackenheim. Weitere Informationen werden noch bekanntgegeben.
11. Februar 2025
Kirchheim am Neckar um 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses.
13. Februar 2025
FORUM MITTE in der Blumenstraße 11 in Waiblingen um 15 Uhr.
26. Februar 2025
Korb um 19.30 Uhr.
29. April 2025
Waiblingen-Hohenacker um 15 Uhr im evangelischen Gemeindehaus.
11. November 2025
Waiblingen-Hohenacker um 19 Uhr im Begegnungsraum im Bürgerhaus in Hohenacker statt.
Kernen Masvingo Gesellschaft
04.04.2025
Todestag von Karl Mauch mit Enthüllung einer Gedenktafel am Gebäude Mühlstr. 18 71394 Kernen im Remstal (Uhrzeit wird noch bekanntgegeben) 19.30 Uhr (voraussichtlich) Erinnerung an Karl Mauch. Vortrag von Reinhard Urbanke. Simbabwische Musik von Babra und Sally Imbiss der Landfrauen Stetten Glockenkelter, Hindenburgstraße 43, 71394 Kernen im Remstal
07.05.2025
Kranzniederlegung am Grabmahl von K. Mauch anlässlich seines Geburtstags
20.00 Uhr (voraussichtlich) Sommersaal im Schloss Stetten Weinprobe mit der Spezialedition „Karl Mauch“, Weingut Medinger
Geplant ist eine Festschrift über Karl Mauch verfasst von Andreas Gericke, der das Stück "Die Fieberträume des Herrn Mauch" geschrieben hat.
24.07. – 03.08.25
Mit Wein zum Stein. Ausstellung simbabwischer Kunst auf dem Weingut A. Bayer in Esslingen
Praxisorientierung der Ausbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern
Das United Theological College (UTC)in Harare ist seit vielen Jahren die zentrale Hochschule für zukünftige Pfarrerinnen und Pfarrer der protestantischen Kirchen in Simbabwe. Diejenigen, die im UTC ihre Aus- und auch Weiterbildung absolvieren, haben vorher schon ehrenamtlich soziale Arbeit in ihren Kirchengemeinden und auch auf lokaler und regionaler Ebene oft in Kooperation mit Partnerorganisationen geleistet.
Die Kirchen, aus denen die Studierenden kommen, sind:
- Evangelisch-Lutherische Kirche in Simbabwe,
- Methodistische Kirche in Simbabwe,
- Vereinigte Kirche Christi in Simbabwe,
- Vereinigte Kongregationskirche im südlichen Afrika,
- Vereinigte Methodistische Kirche
- Vereinigte Presbyterianische Kirche im südlichen Afrika
Diese Kirchen sind geografisch fast in ganz Land Simbabwe vertreten. Die Leitungspersonen der Kirchen bilden den Obersten Rat des UTC, der für die Aufsicht und die strategische Ausrichtung dieser Hochschule zuständig ist. Obwohl die Leitungspersonen der Kirchen den Obersten Rat bilden, arbeitet das UTC unabhängig. Jede Kirche entsendet einen Lehrbeauftragten, der jede Woche einmal über das Kirchenrecht unterrichtet. Zu den Dozenten gehören ordinierte Geistliche der Mitgliedskirchen. Allerdings muss sich jeder angehende Dozent eigenständig bewerben. Es findet dann ein Bewerbungsverfahren statt.
Die strategische Ausrichtung des UTC
Die strategische Ausrichtung des UTC besteht dahin, eine Gemeinschaftsuniversität zu werden, die sich mit der unmittelbaren Umgebung von Epworth als ihrem Lernfeld im Kontext von städtischer Armut befasst.Mehr Informationen dazu gibt es in dem Beitrag von Kerstin Hemker auf Seite (?) Es wird auch auf die koloniale und postkoloniale Entwicklung verwiesen und ist ein praktisches Lernfeld für transformatorisches Lernen und Intervention. Damit werden die Studierenden vorbereitet für die soziale und seelsorgerliche Arbeit der Kirchen in Simbabwe und in den Ländern, in denen die Kirchen vertreten sind. Ziel ist es, fachlich, ideologisch und theologisch-seelsorgerisch geeignetes Personal auszubilden, das in der Lage ist, auf die Entwicklung der postkolonialen Gesellschaft Simbabwes und anderer lokaler und globaler Lebenswelten zu reagieren, in denen die Absolventen später tätig werden. Dafür ist es wichtig, die praktische Relevanz der Programme zu verbessern, in die Fortbildung der Dozenten zu investieren und die Kooperation mit den Mitgliedskirchen, internationalen Partnern und lokalen Gemeinschaften auszubauen.
Inhalte und Methoden für nachhaltige Entwicklung
Der Plan für die nachhaltige Entwicklung des Programms konzentriert sich auf einige wenige Schlüsselbereiche:
- Überprüfung und Erneuerung von Lehrplänen und Programmen, um eine Ausrichtung auf Fragen der Gerechtigkeit und das Verhältnis von Mensch und Natur in Simbabwe und darüber hinaus zu gewährleisten
- Entwicklung des Lehrkörpers durch gezielte Betreuung und Ausbildung junger, aufstrebender Theologen und technischer Fachleute aus dem Bereich der Seelsorge und des öffentlichen Dienstes
- Verstärktes Wecken von Interessen bei zukünftigen Studierenden durch eine Kombination von Kontakten zu lokalen Kirchen und gesellschaftlichen Organisationen, Partnerschaften mit konfessionellen Jugendprogrammen und gezielte Werbung in Schulen und Weiterbildungseinrichtungen. Ziel ist es dabei, begabte Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund für die Kirchen und ihre Gemeinschaften zu gewinnen, die für die kirchliche Arbeit gebraucht werden.
- Stärkung der informationstechnologischen, landwirtschaftlichen und ökonomischen Infrastruktur des UTC, angesichts der sich verschlechternden klimatischen Bedingungen und der Verbreitung von Pandemien, die immer mal wieder die Arbeitsbedingungen beeinträchtigen. Das bedeutet: Ausbau des UTC als Modell für grüne Praktiken und Umweltverantwortung, Ausbau des UTC als zentrale Gemeinschaftshochschule mit Sitz in der Region Epworth. Dazu gibt es in dem Bericht von Kerstin Hemker auf der Seite (?)mehr Informationen.
- Nach der Akkreditierung und Festlegung der Lehrplanstandards wurde das UTC als Bildungseinrichtung in Simbabwe vom Zimbabwe Council of Higher Education (ZIMCHE) über die Universitä von Simbabwe und den Higher Education Examinations Council (HEXCO) für das Berufsdiplom im kirchlichen Dienst anerkannt. Das UTC ist derzeit mit zwei Diplomstudiengängen für nicht konfessionelle religiöse Studien an der Universität von Simbabwe einbezogen. Es bietet die Zertifizierung für diese Programme an. Die Programme für den kirchlichen Dienst entsprechen den Standards und Anforderungen, die von den Partnerkonfessionen festgelegt wurden, die Träger der Hochschule sind. Zurzeit wird an einer Satzung gearbeitet, in der die Entwicklung von eigenen Programmen und die Unabhängigkeit von der Universität von Simbabwe festgelegt wird.
- Der Verwaltungsrat des UTC setzt sich aus leitenden Vertretern der 6 Partnerkirchen und einigen Experten zusammen, die eine beratende Funktion haben. Die Mitgliedschaft von kirchlichen Führungspersönlichkeiten im Verwaltungsrat soll sicherzustellen, dass die Hochschule mit den programmatischen Vorstellungen und den Prioritäten der Mitgliedskirchen übereinstimmt. Das UTC verfügt über eine Verfassung und eine Reihe von Grundsatzdokumenten, die die Ausrichtung und den Betrieb des Kollegs regeln. Die Strategie des UTC wird derzeit überprüft.
Das UTC hat derzeit 125 Studenten und 15 Dozenten. Durchschnittlich gibt es 25 Absolventen pro Jahr, die später nicht nur in den Mitgliedskirchen Anstellungen bekommen. Es befindet sich zurzeit in einer umfangreichen Phase der Neuausrichtung bezüglich der gesellschaftlichen Anforderungsprofile. Das geschieht in Kooperation mit zivilgesellschaftlichen und staatlichen Organisationen. Veränderungen und Zusammenarbeit werden angestrebt in den folgenden Bereichen. Es geht um den Ausbau eines multidisziplinären Curriculums, das Theologie mit relevanten sozialen, wirtschaftlichen und technologischen Disziplinen integriert. Dabei wird die praktische und kontextbezogene Anwendung theologischer Prinzipien betont, um dringende Probleme in der simbabwischen und afrikanischen Gesellschaft anzugehen. Und es geht um die Einbeziehung pädagogischer Ansätze wie problemorientiertes Lernen, Erlebnispädagogik und digitales gemischtes Lernen.
Wichtig ist seit einiger Zeit auch die Einbeziehung und Entwicklung von Lehrkräften vorwiegend als Berater.
Dabei handelt es sich um Theologen und Wissenschaftler aus Simbabwe, Afrika und anderen Kontinenten zur Betreuung aufstrebender simbabwischer und afrikanischer Fachleute und Aktivisten. Es geht um Vermittlung beruflicher Weiterbildungsmöglichkeiten, um sicherzustellen, dass die Lehrkräfte für die Umsetzung des innovativen Lehrplans gerüstet sind. Und es geht um die Förderung einer Kultur der Zusammenarbeit, der Kreativität und des kontinuierlichen Lernens unter den Lehrkräften.
Mit Blick auf die Rekrutierung und Zulassung von Studierenden hat die Öffentlichkeitsarbeit national und international eine große Bedeutung. Stipendien und finanzielle Unterstützung werden vermittelt, um den Zugang für Studierende mit unterschiedlichem sozioökonomischem Hintergrund zu gewährleisten. Das Angebot umfassender Unterstützungsdienste für Studenten, einschließlich akademischer Beratung, Ressourcen für Gesundheitsförderung, Karriereentwicklung und Möglichkeiten für gesellschaftliches Engagement ist umfangreich.
Mittlerweile hat sich das UTC als Drehscheibe für neuere theologische Forschung und Praxis entwickelt, die sich mit den besonderen Herausforderungen und Möglichkeiten im afrikanischen Kontext befasst. Es geht dabei um die Förderung kooperativer, interdisziplinärer Forschungsinitiativen mit Partnern aus verschiedenen Bereichen (Hochschulen, Regierung, Zivilgesellschaft usw.). Und es geht um die Nutzung der Forschung und des Fachwissens der Hochschule UTC für die Politik, für die Gestaltung des öffentlichen Diskurses und die Förderung des sozialen Wandels in Simbabwe und in der gesamten Region.
Als besonders bedeutsam hat sich die aktive Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Gemeinschaften erwiesen, um deren Bedürfnisse zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die auf theologischen Grundsätzen beruhen.
Es ging und geht um den Aufbau von Partnerschaften mit anderen Kirchen, religiösen Organisationen und gemeindebasierten Gruppen, um den Wissensaustausch und gemeinsame Initiativen zu erleichtern. Im Blick waren und sind die Entwicklung und Erweiterung von Programmen, Online-Kursen und praxisorientierten Schulungsmodulen, um mehr Interesse für die Arbeit des UTC als Hochschule zu wecken.
Wichtig für die Zukunft ist die Sicherung vielfältiger, nachhaltiger Finanzierungsquellen, einschließlich staatlicher Unterstützung, privater Spenden und strategischer Partnerschaften. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind um kontinuierliche Innovation und Anpassung der Angebote bemüht, um auf neue gesellschaftliche Herausforderungen reagieren zu können.
Anfragen können gerichtet werden an:
Pfarrer Dr. Kupakwaske Mtata,
United Theological College.
132 Valleyview Lane Hatfield,
HARARE, +263 77 9853853,
mail: kmdlodlo@yahoo.com und
Pfarrer Dr. Reinhold Hemker,
Tannenweg 14, 48432 Rheine,
Tel. 01712658989,
Mehrmals haben im letzten und in diesem Jahr haben Freiwillige an Workcamps der Zimbabwe Workcamp Association (ZWA) in der Region Chimanimani (Manicaland) im Osten Simbabwes teilgenommen.
Zwei Berichte am Schluss dieses Beitrages zeigen auf, welche Erfahrungen gemacht wurden. Dort macht sich die Klimakrise durch Wetterextreme bemerkbar: Hitzewellen und Dürren, Stürme und Überschwemmungen haben zugenommen. Unangepasste Landnutzung wie Überweidung, Brandrodung, Abholzung und fehlende Bodenschutzmaßnahmen im Ackerbau verschärfen die Auswirkungen der globalen Erwärmung. Seit Jahrzehnten wurden in Simbabwe die natürlichen Ressourcen übernutzt. Darum fallen die Ernten oft ganz aus. In vielen abgelegenen Dörfern ist die Ernährung der Menschen nicht mehr gesichert.
Kleinbauernfamilien unterstützen
Für die ZWA und andere Nichtregierungsorganisationen ist Solidarität der Weg aus der Krise: Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in der Region haben sich zusammengeschlossen, um auch in Zukunft eine Einkommensquelle zu haben, Ressourcen gerecht zu nutzen und langfristig zu erhalten. Gemeinsam entscheiden sie, wie sie die natürlichen Ressourcen bewirtschaften und dabei das Ökosystem stabilisieren. So sichern sie nachhaltig ihre Nahrungsmittelproduktion und wirken Migration und Klimawandel entgegen. Beraten werden sie dabei von zwei Nichtregierungsorganisationen, die auch Partner der ZWA sind: PORET und TSURO.
Ressourcen gerecht verteilen
Die Partner orientieren sich am Konzept der Agrarökologie. Dieses basiert auf ökologischen Prinzipien. Dazu gehören Ernährungssouveränität und das Recht auf angemessene Nahrung. Für die Erzeugerinnen und Erzeuger sind sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Landwirtschafts- und Ernährungssysteme wichtig. Die Partizipation lokaler Gemeinschaften bildet die Grundlage, um soziale Gerechtigkeit unter Berücksichtigung von Gender-Aspekten zu gewährleisten. Dazu gehören der gerechte Zugang zu Ressourcen, gemeinschaftliche und gerechte Nutzung, nachhaltige Anbaumethoden und geschlossene Kreisläufe. Mit den agrar-ökologischen Maßnahmen wird gegen die Folgen der Klimakrise gekämpft.
Die Akteure sprechen von der Wasserernte
Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern legen ein Netz von Sickergräben an und bauen kleine Dämme, um Regenwasser zu speichern. So bleibt der Boden trotz Trockenheit feucht. Nur so können Kleinbäuerinnen die Setzlinge im Boden mit ausreichend Wasser versorgen und ihre Lebensgrundlage auch in Zeiten des Klimawandels erhalten. Der Participatory Organic Research & Extension Training Trust (PORET) gewinnt immer wieder Wasser zurück mit Agrarökologie und Permakultur. Man betreibt in der Region einen Waldgarten als agrar-ökologisches Trainingszentrum für Trockengebiete. Hier lernen die Menschen mit- und voneinander, wie sie ihre ausgelaugten Felder wieder fruchtbar und widerstandsfähig gegen die Klimakrise machen können. Auf dem Lehrplan stehen die Herstellung von biologischem Dünger, das Pflanzen von Bäumen und Wissen über Bodenfruchtbarkeit. Viele junge Bäuerinnen und Bauern bilden sich hier weiter und haben zum Beispiel gelernt, Sickergräben und Rückhaltebecken anzulegen, um Regenwasser aufzufangen. Das ist für die kleinbäuerlichen Gemeinschaften sehr wichtig: So werden ihre Felder auch bei geringen Niederschlägen ausreichend mit Wasser versorgt.
Das funktioniert. Denn die Wasserverfügbarkeit auf den Höfen der Beteiligten steigt und die Bodenfruchtbarkeit nimmt zu. Durch bessere Anbaumöglichkeiten haben die Bauernfamilien höhere Erträge. So zeigt das Projekt den Kleinbauernfamilien einen klaren Weg aus chronischer Armut, Hunger und Umweltzerstörung.
In diesem Jahr sind die Erfolge allerdings wegen der mehr oder minder ausgefallenen Regenzeit gering. Wässer steht fast nur dort zur Verfügung, wo über Brunnen mit Hand bzw. Solar betriebenen Pumpen Grundwasser hochgepumpt werden. Überall beten die Menschen dafür, dass in diesem Jahr wieder eine gute Regenzeit gibt. Die Familien in dem Gebiet haben ihre Rinder in einer gemeinsamen Herde zusammengefasst und einen gemeinsamen Weideplan erstellt. Mehrere resiliente Gemeinden beteiligen sich an nachhaltigen Anbaumethoden und Weidemanagement.
Bei Towards Sustainable Use of Resources Organisation (TSURO) gibt es resiliente Gemeinden für nachhaltige Anbaumethoden und Weidemanagement. Die Organisation ist in kleinbäuerlichen Vereinsstrukturen in rund 200 Dörfern aktiv. Im Mittelpunkt steht der gemeinschaftliche Schutz der natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Wald und oft Dorfgruppen kümmern sich um den Schutz von Quellen und legen Terrassen an, um den Regen im Boden zu speichern. Agrar-ökologische Methoden erhöhen die Bodenfruchtbarkeit und damit die Erträge und schützen die Artenvielfalt und Wassereinzugsgebiete. Die teilnehmenden Familien züchten und tauschen widerstandsfähiges Saatgut und erschließen sich neue Einkommensquellen durch Kleintierzucht. TSURO unterstützt also den Ressourcenschutz und die Ernährungssouveränität der Kleinbauernfamilien. Wichtig ist darauf hinzuweisen, dass die Teilnehmenden der Workshops zur partizipativen Aktionsforschung keine Wissenschaftler sind, aber Teil der jeweiligen Forschungsprojekte sind und diese mitgestalten.
PELUM: Eine starke Stimme für die Agrarökologie
Participatory Ecological Land Use Management Zimbabwe (PELUM Zimbabwe) ist eine weitere Netzwerkorganisation, die die Interessen von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern auf politischer Ebene und in der Öffentlichkeit vertritt.
- PELUM setzt sich für das Recht der Landwirt*innen ein, selbst darüber zu entscheiden, was, wann und wie sie anbauen möchten.
- PELUM fördert ein Netzwerk von Gemeinden, die degradierte und vom Klimawandel betroffene Landschaften durch geplante Beweidung regenerieren können.
- PELUM möchte Politik und Öffentlichkeit beeinflussen, um einen Markt für die agrar-ökologischen Produkte der Landwirt*innen zu schaffen.
Damit politische Entscheidungsträger in Simbabwe die Agrarökologie besser unterstützen, erstellt PELUM faktenbasierte Informationsmaterialien zur Agrarökologie. Diese Materialien werden zum Beispiel bei Feldbesuchen von Kommunalpolitiker*innen eingesetzt. Dabei arbeitet PELUM eng mit seinen Mitgliedsorganisationen zusammen, die wiederum mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Simbabwe kooperieren.
Berichte
Die Teilnehmer der Workcamps in der gesamten Region bekommen immer wieder einen Eindruck davon, wie die Betroffenen arbeiten. Ihre Berichte zeigen, wie lebhaft und interessant das Miteinander ist und wie der interkulturelle Austausch geprägt wird. Mit dem Bericht der letzten beiden Teilnehmer Sina Knecht und Michel Schwank wird gezeigt, welche Möglichkeiten des solidarischen interkulturellen Lernens bei PORET bestehen. Im Folgenden haben die beiden Aktivitäten aufgeschrieben, die Ihnen während des Aufenthalts bei PORET besonders in Erinnerung geblieben sind.
1. Bericht von Sina Knecht und Michael Schwank
- Der erste Abend am Lagerfeuer mit Amos, Shedreck, Talent und Heaven, gemeinsam zu scherzen und sich gegenseitig kennenzulernen
- Einige Floskeln in der Sprache der Shona zu lernen hat super viel Spaß gemacht und wir bekamen freundliche Unterstützung von allen Mitarbeitenden
- Das traditionelle Essen, Sadza gemeinsam mit allen anderen zu essen
- Die Freiheit, keinen Zeitplan zu haben und in jeden Arbeitsbereich hineinschauen zu dürfen
- Mit Talent und Takudzwa in den Bergen wandern zu gehen und das Dorf Chayamiti kennenzulernen
- Mit Joyleen und anderen Küchenmitarbeitenden zu lernen, wie man Sadza kocht
- Den typischen süßen Tee mit Milch und viel Zucker mit Courage zu probieren und zuzubereiten, den wir wahrscheinlich auch zu Hause weiter trinken werden
- Eine Führung durch das Poret Grundstück und Erklärung aller Maßnahmen und Projekte mit Blessing
- Die Übernachtung in einer traditionellen Hütte war eine einmalige Erfahrung
- Unser Interesse an der Arbeit der Mitarbeitenden kam gut an, und sie beantworteten alle unsere Fragen ausführlich
- Anders als in anderen Teilen des Landes ist das Wasser hier problemlos trinkbar, da es aus einem Bohrloch kommt
- Zugang zu Internet und Strom, wenn die Solaranlage läuft, definitiv keine Selbstverständlichkeit im Busch
- Transport und Abholung von und zur Hauptstraße, dank Amos, Heaven und Shedreck
- Wässern des Gartens mit Talent; dabei haben wir viel über die einheimischen Pflanzen gelernt und wie man mit ihnen umzugehen hat
- Planung der Zukunft des Ökotourismus in Poret mit Julious
- Exkursion zu einem der Projekte von Poret mit Blessing
- Dreh eines Videos und Schnitt mit Amos
- Einen Ausflug mit Amos und Takudzwa zu den Bridalfällen
- Erleben der Berge und Höhlen des Chimanimani Nationalparks mit Eddie
- Gestaltung des Flyers für das Saatgut- und Essensfestival mit Amos
- Takudzwa kennenzulernen und so viel Zeit mit ihm in Poret und sogar in den Bvumba-Bergen und in Mutare zu verbringen
- Den kulturellen Austausch mit Shedreck, Talent und allen Dorfbewohnern des Workshops zu führen
- Von Shedreck über die Bewirtschaftung von Wasserreservoirs zu lernen
- Dreh eines Videos für den Ökotourismus mit Shedreck und Julious
- Wanderung zum Dorf Jinga mit Blessing
- Hilfe bei der Errichtung eines Kraalzauns im Dorf Jinga mit Virginia
- Genießen des wunderschönen Sonnenuntergangs vom Aussichtsturm, der zeitgleich als Wasserspeicher dient
- Lernen, wie man ein Huhn schlachtet und zubereitet mit Talent
- Reparieren von kaputten Autos mit Shedreck und Talent
Abschiedsgruß
„Liebes PORET Team, vielen Dank, dass ihr diese Erfahrung so außergewöhnlich gemacht habt! Wir haben noch viele weitere Erinnerungen in unseren Köpfen, es waren einfach zu viele, um sie alle aufzuschreiben. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen und euch wieder besuchen. Jeder Einzelne von euch hat auf seine Art und Weise dazu beigetragen. Bleibt, wie ihr seid und setzt euch weiter für eine bessere Zukunft ein.“
2. Bericht von Karla Barello und Nico Wendker
Wir kamen am Donnerstagabend auf der Projektseite in Chaseyama an und begannen unsere Zeit dort mit einem köstlichen Essen in guter Gesellschaft. Familie Piti, die Gründer von PORET, hieß uns herzlich willkommen. Nach einer erholsamen Nacht in unseren Hütten, nahmen wir an einem Feldtag teil, um zu beobachten, wie die örtlichen Bauern ihre Herausforderungen und Erfolge bei der Umsetzung agrar-ökologischer Methoden austauschen. Zwei PORET Mitarbeiter, Heaven und Virginia, waren vor Ort, um die Bauern bei ihren Problemen, die sie haben, zu beraten und ihnen zu helfen. Immer wenn die Mitarbeiter der Organisation vor Ort sind, um die Mitglieder des jeweiligen CPC (Chaseyama Permaculture Club) zu unterstützen, tauschen sie ihre Erfahrungen aus und versuchen, sich gegenseitig zu helfen.
Am Wochenende haben wir die Zeit genutzt, um das große Gelände und die umliegenden Berge mit Amos, dem Sohn von Herrn und Frau Piti, zu erkunden. Außerdem unterhielten wir uns mit Judith, einer Freiwilligen, die sechs Wochen vor uns ankam. Sie erzählte uns, welche Projekte sie begonnen hat und welche Möglichkeiten es gibt, sich zu engagieren. Das hat wirklich geholfen, einen Überblick zu bekommen und zu sehen, welche Möglichkeiten es gibt.
Unsere erste Arbeitswoche begann mit einer Teambesprechung am Morgen. Wir wurden dem gesamten Team vorgestellt und uns wurde gesagt, dass wir bei jeder Aktivität mitmachen könnten.
Wir könnten sogar unsere eigenen Projekte starten, wenn wir Lust dazu hätten. Das klang sehr verlockend, aber zuerst wollten wir alle Aufgaben der regulären Mitarbeiter kennenlernen.
Hier konnten wir die Methoden zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und zur Wassergewinnung aus erster Hand kennenlernen. Wir machten Doppel-Gräben, lockerten den Boden auf, beteiligten uns beim Pflanzen und mehr. Phillip hat viel in seinem Garten gearbeitet und zeigte uns alles, was er wusste und wie es funktioniert. Zuerst mussten wir zuschauen, um zu lernen, wie es geht. Aber danach konnten wir es selbst machen. Es hat wirklich Spaß gemacht, sich das Wissen anzueignen, indem man seine Hände benutzt und die Informationen zur Abwechslung mal nicht aus einem Buch entnimmt.
Da wir es jedoch nicht gewohnt waren, stundenlang in der Sonne zu arbeiten, erledigten wir während der heißesten Stunden des Tages Büroarbeiten. Wir entwarfen eine Karte und ein Faltblatt für künftige Besucher, damit sie sich in der Gegend besser zurechtfinden. Dies ist wichtig für PORET, denn sie wollen ein offizieller Ferienort werden und mit den Einnahmen, die durch die Touristen generiert werden, alle Kosten für das Zentrum ausgleichen.
Ein weiterer Feldtag stand ebenfalls auf dem Programm. Unser Wochenende wurde mit einigen unserer neuen Freunde verbracht. Wir fuhren ins Bvumba-Tal und besuchten mit Familie Piti die Kirche in Mutare. Diese persönlichen Kontakte waren für uns sehr wichtig, um einen Einblick in das Leben, die Herausforderungen und Lösungen der Menschen in Chaseyama und den umliegenden Dörfern zu bekommen.
Die Menschen in der Organisation, aber auch außerhalb, waren einladend und offen und berichteten über ihre Weltanschauung und die Probleme, mit denen sie konfrontiert sind. Viele Leute stellten Fragen über unser Leben und wir konnten uns über die Erfahrungen austauschen, die wir in verschiedenen Teilen der Welt gemacht haben.
Anfragen zu Workcamps z.B. bei PORET können gerichtet werden an:
Sina Knecht, sinaknecht2003@gmail.com.
Michel Schwank michel.schwank@outlook.com, Tel.:015168190902,
Carla Barello, cbarello@uni-muenster.de, Tel.:017642432006,
Nico Wendker, nwendker@uni-muenster.de, Tel: 015566336937,
Dr. Reinhold Hemker, mail@deutsch-simbabwische>-gesellschaft.de. ,Tel:01712658989.