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Kirchlicher Beitrag für Stärkung der Zivilgesellschaft

Praxisorientierung der Ausbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern

Das United Theological College (UTC)in Harare ist seit vielen Jahren die zentrale Hochschule für zu­künftige Pfarrerinnen und Pfarrer der protestantischen Kirchen in Simbabwe. Diejenigen, die im UTC ihre Aus- und auch Weiterbildung absolvieren, haben vorher schon ehrenamtlich soziale Arbeit in ihren Kirchengemeinden und auch auf lokaler und regionaler Ebene oft in Kooperation mit Partneror­ganisationen geleistet.

Die Kirchen, aus denen die Studierenden kommen, sind:

  • Evangelisch-Lutherische Kirche in Simbabwe,
  • Methodistische Kirche in Simbabwe,
  • Vereinigte Kirche Christi in Simbabwe,
  • Vereinigte Kongregationskirche im südlichen Afrika,
  • Vereinigte Methodistische Kirche
  • Vereinigte Presbyterianische Kirche im südlichen Afrika

Diese Kirchen sind geografisch fast in ganz Land Simbabwe vertreten. Die Leitungspersonen der Kir­chen bilden den Obersten Rat des UTC, der für die Aufsicht und die strategische Ausrichtung dieser Hochschule zuständig ist. Obwohl die Leitungspersonen der Kirchen den Obersten Rat bilden, arbeitet das UTC unabhängig. Jede Kirche entsendet einen Lehrbeauftragten, der jede Woche einmal über das Kirchenrecht unterrichtet. Zu den Dozenten gehören ordinierte Geistliche der Mitgliedskirchen. Aller­dings muss sich jeder angehende Dozent eigenständig bewerben. Es findet dann ein Bewerbungsverfahren statt.

 

Die strategische Ausrichtung des UTC

Die strategische Ausrichtung des UTC besteht dahin, eine Gemeinschaftsuniversität zu werden, die sich mit der unmittelbaren Umgebung von Epworth als ihrem Lernfeld im Kontext von städtischer Armut befasst.Mehr Informationen dazu gibt es in dem Beitrag von Kerstin Hemker auf Seite (?) Es wird auch auf die koloniale und postkoloniale Entwicklung verwiesen und ist ein praktisches Lernfeld für transformatorisches Lernen und Intervention. Damit werden die Studierenden vorbereitet für die soziale und seelsorgerliche Arbeit der Kirchen in Simbabwe und in den Ländern, in denen die Kirchen vertreten sind. Ziel ist es, fachlich, ideologisch und theologisch-seelsorgerisch geeignetes Personal auszubilden, das in der Lage ist, auf die Entwicklung der postkolonialen Gesellschaft Simbabwes und anderer lokaler und globaler Lebenswelten zu reagieren, in denen die Absolventen später tätig werden. Dafür ist es wichtig, die praktische Relevanz der Programme zu verbessern, in die Fortbildung der Dozenten zu investieren und die Kooperation mit den Mitgliedskirchen, internationalen Partnern und lokalen Gemeinschaften auszubauen.

 

Inhalte und Methoden für nachhaltige Entwicklung

Der Plan für die nachhaltige Entwicklung des Programms konzentriert sich auf einige wenige Schlüs­selbereiche:

  • Überprüfung und Erneuerung von Lehrplänen und Programmen, um eine Ausrichtung auf Fragen der Gerechtigkeit und das Verhältnis von Mensch und Natur in Simbabwe und darüber hinaus zu gewährleisten
  • Entwicklung des Lehrkörpers durch gezielte Betreuung und Ausbildung junger, aufstrebender Theologen und technischer Fachleute aus dem Bereich der Seelsorge und des öffentlichen Dienstes
  • Verstärktes Wecken von Interessen bei zukünftigen Studierenden durch eine Kombination von Kontakten zu lokalen Kirchen und gesellschaftlichen Organisationen, Partnerschaften mit konfessionellen Jugendprogrammen und gezielte Werbung in Schulen und Weiterbildungseinrichtungen. Ziel ist es dabei, begabte Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund für die Kirchen und ihre Gemeinschaften zu gewinnen, die für die kirchliche Arbeit gebraucht werden.
  • Stärkung der informationstechnologischen, landwirtschaftlichen und ökonomischen Infra­struktur des UTC, angesichts der sich verschlechternden klimatischen Bedingungen und der Verbreitung von Pandemien, die immer mal wieder die Arbeitsbedingungen beeinträchtigen. Das bedeutet: Ausbau des UTC als Modell für grüne Praktiken und Umweltverantwortung, Ausbau des UTC als zentrale Gemeinschaftshochschule mit Sitz in der Region Epworth. Dazu gibt es in dem Bericht von Kerstin Hemker auf der Seite (?)mehr Informationen.
  • Nach der Akkreditierung und Festlegung der Lehrplanstandards wurde das UTC als Bildungs­einrichtung in Simbabwe vom Zimbabwe Council of Higher Education (ZIMCHE) über die Uni­versitä von Simbabwe und den Higher Education Examinations Council (HEXCO) für das Be­rufsdiplom im kirchlichen Dienst anerkannt. Das UTC ist derzeit mit zwei Diplomstudiengän­gen für nicht konfessionelle religiöse Studien an der Universität von Simbabwe einbezogen. Es bietet die Zertifizierung für diese Programme an. Die Programme für den kirchlichen Dienst entsprechen den Standards und Anforderungen, die von den Partnerkonfessionen festgelegt wurden, die Träger der Hochschule sind. Zurzeit wird an einer Satzung gearbeitet, in der die Entwicklung von eigenen Programmen und die Unabhängigkeit von der Universität von Simbabwe festgelegt wird.
  • Der Verwaltungsrat des UTC setzt sich aus leitenden Vertretern der 6 Partnerkirchen und eini­gen Experten zusammen, die eine beratende Funktion haben. Die Mitgliedschaft von kirchli­chen Führungspersönlichkeiten im Verwaltungsrat soll sicherzustellen, dass die Hochschule mit den programmatischen Vorstellungen und den Prioritäten der Mitgliedskirchen überein­stimmt. Das UTC verfügt über eine Verfassung und eine Reihe von Grundsatzdokumenten, die die Ausrichtung und den Betrieb des Kollegs regeln. Die Strategie des UTC wird derzeit über­prüft.

Das UTC hat derzeit 125 Studenten und 15 Dozenten. Durchschnittlich gibt es 25 Absolventen pro Jahr, die später nicht nur in den Mitgliedskirchen Anstellungen bekommen. Es befindet sich zurzeit in einer umfangreichen Phase der Neuausrichtung bezüglich der gesellschaftlichen Anforderungsprofile. Das geschieht in Kooperation mit zivilgesellschaftlichen und staatlichen Organisationen. Veränderungen und Zusammenarbeit werden angestrebt in den folgenden Bereichen. Es geht um den Ausbau eines multidisziplinären Curriculums, das Theologie mit relevanten sozialen, wirtschaftlichen und technologischen Disziplinen integriert. Dabei wird die praktische und kontextbezogene Anwendung theologischer Prinzipien betont, um dringende Probleme in der simbabwischen und afrikanischen Gesellschaft anzugehen. Und es geht um die Einbeziehung pädagogischer Ansätze wie problemorientiertes Lernen, Erlebnispädagogik und digitales gemischtes Lernen.

Wichtig ist seit einiger Zeit auch die Einbeziehung und Entwicklung von Lehrkräften vorwiegend als Berater.

Dabei handelt es sich um Theologen und Wissenschaftler aus Simbabwe, Afrika und anderen Konti­nenten zur Betreuung aufstrebender simbabwischer und afrikanischer Fachleute und Aktivisten. Es geht um Vermittlung beruflicher Weiterbildungsmöglichkeiten, um sicherzustellen, dass die Lehrkräfte für die Umsetzung des innovativen Lehrplans gerüstet sind. Und es geht um die Förderung einer Kultur der Zusammenarbeit, der Kreativität und des kontinuierlichen Lernens unter den Lehrkräften.

Mit Blick auf die Rekrutierung und Zulassung von Studierenden hat die Öffentlichkeitsarbeit national und international eine große Bedeutung. Stipendien und finanzielle Unterstützung werden vermittelt, um den Zugang für Studierende mit unterschiedlichem sozioökonomischem Hintergrund zu gewährleisten. Das Angebot umfassender Unterstützungsdienste für Studenten, einschließlich akademischer Beratung, Ressourcen für Gesundheitsförderung, Karriereentwicklung und Möglichkeiten für gesellschaftliches Engagement ist umfangreich.

Mittlerweile hat sich das UTC als Drehscheibe für neuere theologische Forschung und Praxis entwi­ckelt, die sich mit den besonderen Herausforderungen und Möglichkeiten im afrikanischen Kontext befasst. Es geht dabei um die Förderung kooperativer, interdisziplinärer Forschungsinitiativen mit Partnern aus verschiedenen Bereichen (Hochschulen, Regierung, Zivilgesellschaft usw.). Und es geht um die Nutzung der Forschung und des Fachwissens der Hochschule UTC für die Politik, für die Gestaltung des öffentlichen Diskurses und die Förderung des sozialen Wandels in Simbabwe und in der gesamten Region.

Als besonders bedeutsam hat sich die aktive Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Gemein­schaften erwiesen, um deren Bedürfnisse zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die auf theologischen Grundsätzen beruhen.

Es ging und geht um den Aufbau von Partnerschaften mit anderen Kirchen, religiösen Organisationen und gemeindebasierten Gruppen, um den Wissensaustausch und gemeinsame Initiativen zu erleich­tern. Im Blick waren und sind die Entwicklung und Erweiterung von Programmen, Online-Kursen und praxisorientierten Schulungsmodulen, um mehr Interesse für die Arbeit des UTC als Hochschule zu wecken.

Wichtig für die Zukunft ist die Sicherung vielfältiger, nachhaltiger Finanzierungsquellen, einschließlich staatlicher Unterstützung, privater Spenden und strategischer Partnerschaften. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind um kontinuierliche Innovation und Anpassung der Angebote bemüht, um auf neue gesellschaftliche Herausforderungen reagieren zu können.

Anfragen können gerichtet werden an:

Pfarrer Dr. Kupakwaske Mtata,
United Theological College.
132 Valleyview Lane Hatfield,
HARARE, +263 77 9853853,
mail: kmdlodlo@yahoo.com und

Pfarrer Dr. Reinhold Hemker,
Tannenweg 14, 48432 Rheine,
Tel. 01712658989,


mail@deutsch-simbabwische-gesellschaft.de

 

 

 

 

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