Wie viele Kinder in Simbabwe haben deutsche Pateneltern? Vermutlich sind es über die großen Organisationen wie World Vision und kleine private Initiativen weit über 200.000. Aber nur selten entsteht ein Buch über die Beziehung von Patenkind und Pateneltern.
Karin und Klaus Kopp aus Waiblingen haben ihre Begegnung mit ihrem Patenkind Loice Nyangari aus Simbabwe in ein Buch münden lassen.
Angefangen hat alles vor 12 Jahre mit einer Reise der Kopps nach Simbabwe. Über die Kernen -Masvingo Gesellschaft e.V. waren Kopps auf die Missionsstation Bondolfi südlich der Stadt Masvingo aufmerksam geworden. Seit vielen Jahren fördert die Kernen – Masvingo- Gesellschaft e.V. dort den Schulbesuch von Kindern.
Hier trafen sie zum ersten Mal auf die damals 8-jährige Loice.
Der Start ins Leben von Loice als Waisenkind war nicht einfach.
„Das Buch erzählt die Geschichte von Loice, fast ohne Familie, und von unserer Familie - und nun ist es die Geschichte einer gemeinsamen Familie“, sagt Klaus Kopp.
Loice Vater ist unbekannt, die Mutter stirbt ,als Loice 4 Jahre alt ist. Sie wächst bei ihrer Großmutter auf. Schon in der Grundschule zeichnet sie großer Bildungshunger aus.
Als Jugendliche beginnt sie, Gedichte zu schreiben. 36 Gedichte, Geschichten und Briefe von und nach Deutschland bilden den Kern dieses Buches.
Die Texte von Loice geben einen tiefen Einblick in das Leben, die Gefühle der jungen Frau.
Einfühlsam, traurig, offen und doch optimistisch. Ihr Blick als junges Mädchen auf ihr Leben, auf die Welt da draußen. Viele von den Gedichten reflektieren ihr eigenes Leben wieder und
halfen ihr dabei ihre Vergangenheit aufzuarbeiten.
Das ist das Besondere und Wertvolle an diesem Buch: Loice, das Waisenkind erzählt.
Nicht nur von schulischen Erfolgen (wie auf den Seiten großer Patenorganisationen zu finden) oder der Dankbarkeit den Pateneltern gegenüber. Es gibt Raum für die Trauer, ohne Eltern zu leben zu müssen, die Sehnsucht nach uneingeschränkter Zuwendung, der Einsamkeit und Dunkelheit. Und zugleich erstaunt die Resilienz der jungen Frau gegen alle Widrigkeiten.
Nach unseren Maßstäben ist sie bettelarm. Alles was Loice aktuell besitzt, mit Ausnahme einer Matratze und einem Camping-Gaskocher, hat sie in einem einzigen Koffer untergebracht.
„Mit diesem Buch geben wir Loice eine Stimme. Sie steht stellvertretend für viele Waisenkinder, für benachteiligte Kinder und für Frauen in Simbabwe,“ schreibt Klaus Kopp, der die Gedichte mit eindrucksvollen Fotos und Videos hinterlegt hat.
Mit dem Verkauf soll auch ihr 4jähriges Studium mitfinanziert werden „Wir möchten Loice mit diesem Projekt einen Start in eine berufliche Zukunft ermöglichen. In einem beeindruckenden Land mit wunderbaren Menschen, einem Land, in dem es oft keine Visionen und kein Vertrauen in die Zukunft gibt. In einem Land, wo die aktuelle Arbeitslosigkeit in einigen Regionen bei über 90 % liegt“.
Das Buch erscheint im Eigenverlag und wird direkt vertrieben.
Im Sommer 2023 hat Loice zum ersten Mal ihr Land verlassen und ihre Patenfamilie Kopp in Waiblingen besucht. Auch darüber berichtet sie in dem Buch, das Mut macht, sich für eine bessere Zukunft für Menschen in Simbabwe einzusetzen. 2025 wird Loice für ein Jahr in Deutschland sein und bei Nichtregierungsorganisationen ein Praktikum absolvieren.
Klaus Kopp führt regelmäßig Veranstaltungen durch , die u.a. mit ihren exzellenten Fotos bestechen.
Mit Spenden wird Loice Studium in Simbabwe finanziert
Kontakt zu Klaus Kopp und Bestellung des Buches
www.loice.de