aus dem Mitteilungsblatt der Gemeinde Kernen
29. April 2020
Spendenaufruf für Bischof Nyandoro in Gokwe/Simbabwe
WhatsApp von Bischof Nyandoro:
„Corona bringt uns bereits um und wir haben keine Schutzkleidung, Desinfektionsmittel und einige andere nützliche Materialien. Wir halten nur soziale Distanz und Händewaschen mit Seife.“
Dieser Hilferuf erreichte uns von Bischof Nyandoro in der Provinz Gokwe/Simbabwe, wo die Not besonders groß ist. Zum ehemaligen Leiter des Lehrerseminars Bondolfi pflegen wir enge Kontakte, dieser wurde 2018 von der römischen Kirche zum Bischof ernannt und ist einer von 7 Bischöfen in Simbabwe.
Die Kernen-Masvingo-Gesellschaft sieht dringenden Handlungsbedarf und bittet um Spenden zur Beschaffung von Medikamenten, Desinfektionsmittel und Schutzmasken. Auch ist in einem Krankenhaus eine besonders aggressive Form von Malaria ausgebrochen, Infizierte in Verbindung mit dem Corona-Virus sind in hohem Maß gefährdet. Bitte spenden Sie unter dem Stichwort „Gokwe Schutzmasken“ auf das Konto:
Deutsch-Simbabwische Gesellschaft e. V.
Kreissparkasse Steinfurt
DE93 4035 1060 0074 1438 19
Spendenbescheinigungen werden von der Deutsch-Simbabwischen-Gesellschaft ausgestellt – bitte vermerken Sie Name und Anschrift auf Ihrer Spende.
Die Kernen-Masvingo-Gesellschaft verfügt über Kontakte zu einem seriösen Pharma-Lieferanten in Simbabwe, der in den vergangenen Tagen erfolgreich Schutzmasken und Desinfektionsmittel nach Masvingo und Bondolfi geliefert hat. Ein großer Vorteil ist, dass die Überweisung auf die Nelson Mandela Bank erst nach Eingang der Lieferung erfolgt.
Bischof Rudolf Nyandoro bei
seinem Besuch in Stetten 2018
Für die Mitglieder der DSG war Dennis Goldberg ein großes Vorbild beim Kampf gegen den Rassismus und die damit verbundenen Apartheid auch in Simbabwe.
Ruth Weiss
GEHE GUT IN DIE NACHT
Nachruf auf Denis Goldberg
Der 29. April 2020 : ein trauriger Tag. Denis Theodore Goldberg, der „sanfte Riese” wie jemand ihn einmal nannte, hat uns verlassen. Wir trauern um ihn, gleichzeitig feiern wir ein Leben der Aufrichtigkeit, des Muts und der unbeirrbaren Verteidigung des Rechts auf Gerechtigkeit jedes Menschen. Ein lieber Freund, den man vermisst und der unvergesslich bleibt. Der einzige Weiße, der im wichtigen Rivonia Prozess 1964 neben Nelson Mandela und sechs anderen Genossen stand, die vom Gericht zur lebenslänglicher Haft verurteilt wurden, wovon er 22 Jahre hinter Gittern verbrachte, ist nicht mehr unter uns.
Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat verständlicherweise und äußerst angemessen drei Tage Staatstrauer für Denis angeordnet, während derer die Flaggen auf Halbmast wehen werden. Eine verdiente Ehre für einen Mann, dessen Bemühungen, Leiden – sein Leben! – zu einem freien Südafrika beigetragen hat. Denis war ein Mann, der für vieles stand, doch ein einziges Leitprinzip hatte: niemals den Kampf für soziale Gerechtigkeit aufzugeben.
Während die Konzodolenzschreiben und Ehrungen aus aller Welt die Familie, Denis' „House of Hope“, die Denis Goldberg Legacy Foundation erreichen, erinnern sich viele wie auch ich an unsere eigenen Begegnungen mit Denis. Er wurde 1933 in Kapstadt geboren, seine Großeltern waren den Schrecken der antisemitischen Angriffe der 1880er Jahre in Litauen nach London entkommen; von dort emigrierten seine Eltern Sam und Annie nach Südafrika. Denis' politisches Bewusstsein wurde im Elternhaus geweckt, sein Vater Sam war Mitglied der kleinen Kommunistischen Partei. Weder die Eltern noch Denis waren religiöse Juden. Er hatte nichts gegen Judentum oder Juden, aber wie andere war er enttäuscht, dass die offiziellen Vertreter der Juden erst lange die Apartheid nicht verurteilten, später auch nur zaghaft. Vor allem hatten sie nicht die jüdischen Aktivisten unterstützt. Die Haltung des Vorstands der jüdischen Gemeinde Südafrikas (SA Jewish Board of Deputies)spiegelte das Dilemma jeder jüdischen Diaspora-Gemeinschaft wider – eigentlich das Dilemma jeder Diaspora Gemeinschaft: die richtige Balance zu finden zwischen Treue gegenüber dem Land, in dem sie zuhause ist, und dem Schutz der eigenen Gruppe. In Deutschland beteten Juden für das Wohl des Kaisers und Vaterlands, danach für die Weimarer Republik, in Groß-Britannien für das des Königs oder der Königin.
Seine zahlreichen Leistungen sind erstaunlich. Man braucht nur daran zu denken, dass er sofort nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis unermüdlich für die Anti-Apartheidbewegung tätig war. Man braucht nur an seine Vereinigung „H.E.A.R.T.“ (Gesundheit, Erziehung und Aufbau) zu denken, die nicht nur Millionen Rand, sondern auch 3 Millionen Bücher für unterprivilegierte Kinder sammelte. Trotz seiner Krankheit bemühte er sich weiter erfolgreich für sein großartiges „Haus der Hoffnung“ in Houtbay für Jugendliche, das sein Erbe fortführen wird, Kinder zu unterstützen. Wer kann seine Vorträge und Diskussionen mit dem Publikum vergessen, die weltweit Zuhörer beeindruckten!? All das ging Hand in Hand mit seiner Integrität. Denis war keiner, der ruhig blieb, als einiges in seiner Partei, dem African National Congress, schief zu laufen begann. Er prangerte die Korruption öffentlich an und forderte den Rücktritt des ehemaligen Präsident Jacob Zuma, sein „einst mutiger Genosse”.
Man wird sich an derartiges und mehr erinnern. Meine erste persönliche Begegnung mit Denis war zur Zeit meines 70. Geburtstag, als Esme, Denis erste Frau und meine Freundin, mit ihm und anderen Freunden ein Wochenende auf der Isle of Wight verbrachte, wo ich damals lebte. Er war verärgert, als er erfuhr, dass wir einen Bus gemietet und ihn als Ehrengast nicht zur Kasse gebeten hatten. Er bestand darauf, seinen Beitrag zu zahlen. Dieses Zusammentreffen führte zu vielen weiteren im Lauf der folgenden 25 Jahre. Esme und Denis besuchten mich nach diesem Besuch regelmäßig auf der Isle of Wight, das letzte Mal im Dezember 1999, als Esme erkrankte und die Reise abgebrochen werden musste. Nur wenige Wochen danach verlor sie den Kampf mit dem Tod. Meine Freundschaft mit Denis brach keineswegs ab, nachdem er ins Kap, ich nach Deutschland gezogen war. Ganz besonders ehrte er mich, indem er einen Geburtstag von Mandela verpasste, um die Laudatio zu halten, als der Aschaffenburger Stadtrat sich entschieden hatte, eine Realschule nach mir zu benennen (eine große Ehre – aber irgendwie stehe ich nun mal stellvertretend für die einst blühende jüdische Gemeinde der Stadt.) Und er ehrte mich auch, als er bei der Eröffnung einer Ausstellung über mich und die Vorstellung der englischen Ausgabe meiner Biografie im Jüdischen Museum in Kapstadt anwesend war, das er zuvor nie betreten hatte.
Es ist soviel über Denis zu sagen, über seine Lebenslust, sein Lachen, seinen Humor, sein Mitgefühl, seine menschliche Wärme. Ich möchte ein jiddisches Wort benutzen, das Jeremy Cronin, Denis ehemaliger, zu sieben Jahren verurteilter Gefängnisgenosse, sagte: Er war a mensch.
Lieber Denis, schreite gut in die Nacht!
München, den 4. März 2020
Spendenaufruf für Münchens Partnerstadt Harare
Die Versorgungskrise in Simbabwe spitzt sich weiter zu. Die dramatische Dürre in Süd-Ostafrika sowie die Misswirtschaft unter den Nachfolgern des 2017 gestürzten Diktators Robert Mugabe haben zu einem Mangel selbst an Grundnahrungsmitteln geführt. Auf dem Land, aber nun auch in der Hauptstadt Harare, wissen viele Menschen nicht mehr, wie sie sich und ihre Familien ernähren sollen. Die UNO warnte kürzlich vor "von Menschenhand geschaffenen Hungertoten”. Der München für Harare e.V. ruft deshalb die Münchner zu Spenden auf für die notleidenden Menschen in Münchens Partnerstadt Harare sowie anderen Teilen des Landes.
Spenden können auf folgendes Konto überwiesen werden:
IBAN DE4470 1500 0000 0045 9545 BIC: SSKMDEMMXXX Stichwort: Hungerhilfe Simbabwe
Weitere Infos auf:
https://www.muenchen-fuer-harare.de/aktuelles/
Ein Gebet wandert über 24 Stunden lang um den Erdball …
… und verbindet Frauen in mehr als 120 Ländern der Welt miteinander!
Über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich christliche Frauen beim Weltgebetstag dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. So entstand in den letzten 130 Jahren die größte Basisbewegung christlicher Frauen weltweit.
Lernen auch Sie die spannende Bewegung des Weltgebetstags kennen!
Im Rahmen des Weltgebetstags wird zu einer Kampagne aufgerufen:
Simbabwes Schulden in Gesundheit umwandeln
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Wir fordern die Bundesregierung auf, im Rahmen ihres Schuldenumwandlungs programms Schulden aus der Entwicklungszusammenarbeit mit Simbabwe zu erlassen, sofern die simbabwische Regierung die frei werdenden Mittel für Gesundheits programme für die bedürftige Bevölkerung bereitstellt.
Begründung:
In Simbabwe leiden doppelt so viele junge Frauen wie Männer an HIV/AIDS. Viele haben keinen Zugang zu effektiver Behandlung, da die faktisch zahlungsunfähige Regierung nicht mehr ausreichend für Gesundheitsdienste sorgt. Aus eigener Kraft wird das Land seinen Schuldenberg nicht abtragen können. Jeder wirtschaftliche und politische Neu anfang in Simbabwe setzt eine Streichung der dramatisch hohen Auslandsschulden voraus.
Deutschland hält Forderungen an Simbabwe in Höhe von 730 Millionen Euro. Das deutsche Haushaltsgesetz sieht vor, dass bis zu 150 Millionen Euro solcher Schulden erlassen werden können, wenn die Regierung des begünstigten Landes die Mittel, die sie nicht mehr für Zinsen und Tilgung aufwendet, für vereinbarte Entwicklungsprogramme bereitstellt.
Durch solche Schuldenumwandlungen finanziert die Bundesregierung in anderen Ländern seit vielen Jahren Gesund heitsprogramme über den unabhängigen Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria. In Simbabwe fehlen derzeit für spezielle Frauenprogramme des Globalen Fonds rund 176 Millionen USDollar.
Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, sich für eine Regelung von Simbabwes Auslandsschulden unter Einschluss aller Gläubiger einzusetzen. Der deutsche Beitrag dazu soll der Förderung von Gesundheitsprogrammen im Rahmen des Schuldenumwandlungsprogramms zugutekommen.
Weitere Infos können Sie herunterladen unter:
https://weltgebetstag.de/fileadmin/user_upload/2019-07-05_FAQ_Webseite.pdf
Online unterschreiben können Sie hier:
https://weltgebetstag.de/aktionen/gesundheit-statt-schulden/
Eine Unterschriftenliste bekommen Sie hier:
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Zwischen Schönheit, Katastrophe und Hoffnung bewegt sich Simbabwe, das südafrikanische Land, das seit 1980 unabhängig ist. „Es ist ein wunderschönes Land“, so Claudia Montanus von der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, „in dem es nach dem Unabhängigkeitskampf große Hoffnungen gab“. Frauen in Simbabwe haben eine Liturgie vorbereitet, nach der der diesjährige Weltgebetstag am 6. März gefeiert wird.
Die Frauenhilfe, die Stadtkirche St. Petri, das Evangelische Bildungswerk Dortmund und das Amt für MÖWe haben deshalb zu einem Infoabend über dieses „isolierte Land im südlichen Afrika“, so der Titel, eingeladen. Für mitreißende Marimba-Musik sorgten die „Marimba Phonics“.
Der ganze Bericht auf: Simbabwe, Licht und Schatten