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Sprechende Steine - Moderne Steinkunst aus Simbabwe

Seit gut 1000 Jahren gibt es in Simbabwe eine Bildhauertradition. Die ältesten Zeugnisse findet man in der großartigen Ruinenstadt Great Zimbabwe bei Masvingo. Die Künstler waren hoch anerkannt in ihrer Gemeinschaft. Die Motive der Skulpturen kamen aus der Religion und den alten Geschichten des Volkes.

Die Geschichte der modernen Steinkunst aus Simbabwe begann mit Joram Mariga, der unter einfachen Verhältnissen als Landwirtschaftsberater bei Nyanga tätig war und bei Straßenarbeiten im August 1958 einen schönen grünen Stein fand, der ihn spontan zur Bearbeitung anregte. Frank McEwen, der damalige Direktor der National Gallery, unterstützte die Bemühungen einer eigenständigen schwarzen Kunst. So war der Grundstein für die moderne Steinkunst gelegt.

bildzimbabwe 2010 2311966 trat die Tengenenge-Gruppe auf die Szene, eine Gruppe ehemaliger Arbeiter der Tabakfarmen Tom Blomfields. Gemeinsam mit einigen Arbeitern begann der Farmer nach der Aufgabe seiner Farm mit der Bildhauerei. Später arbeiteten Tom Blomfield und Joram Mariga zusammen und gründeten eine Bildhauergruppe, die auch junge Künstler ausbildete.

Heute gibt es eine Vielzahl von guten Bildhauern in Simbabwe. Namen wie Joseph Ndandarika, Henry Munyaradzi, Bernhard Matamera und Nicolas Mukomberanwa sind inzwischen weltweit berühmt und in internationalen Kunstausstellungen vertreten. Zwar gibt es weiterhin Anlehnungen an alte afrikanische Traditionen und Motive, insgesamt kann man aber sagen, dass sich eine neue selbstständige Kunstrichtung herausgebildet hat.

In der Ausstellung der DSG e.V. sind Skulpturen von Künstlern aus Tengenenge und Harare/Chitungwiza zu sehen. Tengenenge liegt etwa 140 Kilometer nördlich der Hauptstadt Harare. Es ist ein faszinierendes Freilichtmuseum und eine lebendige Kunstwerkstatt. Um ein paar einfache Hütten herum stehen unzählige Skulpturen in allen Größen. Junge und ältere Männer, nur wenige Frauen, verkaufen ihre Arbeiten. Waren es in den ersten Jahren 20 - 30 Bildhauer, so leben heute in der Umgebung etwa 180 Familien von ihren Steinarbeiten.. Meistens ist die gesamte Familie in den Herstellungsprozess einbezogen. Der Künstler arbeitet die Form heraus, die Feinarbeiten wie polieren, erhitzen und wachsen des Steines wird von anderen Familienmitgliedern übernommen.

Die meisten Bildhauer sind Autodidakten. Sie gucken den bekannten Bildhauern über die Schulter. Wenn sie Glück haben, können sie einen von der National Gallery organisierten Workshop besuchen. Einige Skulpturen stammen von Künstlern aus Harare und Chitungwiza, einem Vorort von Harare mit 600.000 Einwohnern. Sie sind zwar – noch nicht – bekannt, aber die handwerkliche Ausführung und die Vielzahl der künstlerischen Ideen braucht sich nicht zu verstecken. Auf Grund der schwierigen politischen Entwicklung in Simbabwe in den vergangenen Jahren ist die Durchführung von Ausstellungen mit Erlösen für die Projektarbeit vor Ort und die Förderung der Künstlerkooperative noch wichtiger geworden.

In Simbabwe gibt es eine große Anzahl von Steinsorten. Das Material, das die meisten Bildhauer für ihre Arbeiten nutzen, ist Serpentin. Es gibt diesen Stein in unterschiedlichsten Farbnuancen, von schwarz über braun bis zu grau und grün. Dieser Stein ist z.T. recht hart und darf nicht mit dem weichen Speckstein verwechselt werden.

Auf die Auswahl ihrer Steine legen die Bildhauer größten Wert. Keiner geht mit vorgefertigtem Plan ans Werk, den es dann nur noch technisch umzusetzen gilt. Die Arbeit mit dem Stein ist vielmehr ein permanenter Dialog. Jeder Künstler entwickelt seine eigene Handschrift. Es gibt Künstler, die ihre Motive aus der Tradition nehmen. Ein häufiges und beliebtes Motiv ist die Metamorphose. Der Übergang von einem Wesen in ein anderes, zumeist eines Menschen in ein Tier, ist ein oft behandeltes Thema in den traditionellen Mythen. Da der Kontakt zu den Ahnen einen wichtigen Teil des spirituellen Lebens darstellt, ist auch dieses Motiv oft zu finden.

Aber genauso sind Themen aus dem alltäglichen Leben oder der Tierwelt zu finden. Durch zunehmenden Kontakt mit europäischen und amerikanischen Galerien gewinnen abstrakte Motive an Bedeutung.

Kunst und Hilfe

Seit 1982 haben Kerstin und Dr. Reinhold Hemker (Präsident der Deutsch-Simbabwischen Gesellschaft e.V., Aktionsgemeinschaft Humane Welt e.V. Rheine) intensive Beziehungen zu Zimbabwe aufgebaut. Sehr schnell erlagen sie dem Zauber der modernen Skulpturen. Nachdem sie zunächst für sich selber Exponate sammelten und zahlreiche Freundschaften mit Bildhauern wuchsen, reifte die Idee, diese Kunst

  • in Deutschland bekannter zu machen,
  • ein anderes Afrikabild zu verbreiten,
  • die Bildhauer durch Verkäufe direkt zu unterstützen,
  • mit Verkaufserlösen Nichtregierungsorganisationen in Zimbabwe zu unterstützen.

Zum Teil in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen und der Evangelischen Kirche Westfalen haben die DSG e.V. und die AHW e.V. u.a. folgende Organisationen in den letzten Jahren unterstützt:

  • die Zimbabwe Workcamp Association (ZWA). Diese Organisation fördert die ländliche Entwicklung mit Schulbauten, Wasser- und Ökologieprojekten. In Workcamps arbeiten zimbabwische und deutsche junge Erwachsene für 2 – 4 Wochen zusammen.
  • die Lutherische Kirche in Zimbabwe und den deutschen Auslandspfarrer Dr. Klaus-Peter Edinger bei der Sozialarbeit mit Binnenflüchtlingen.
  • den Betrieb des Alpha Cottage Waisenhaus für Aidswaisen (Schulgeld, Schulmaterialien, Selbstversorgung mit Lebensmitteln).

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